Insgesamt 4 Teilnehmer hatte unsere diesjährige Sommerfahrt, „klein, aber fein“ trifft es wohl ganz gut. Im Auto war es mit all unserem Gepäck jedoch trotzdem schön eng, schnell haben wir gelernt, dass wir dieses nicht bis an die Autodecke stapeln sollten – dies steigert bloß die Chance auf ein unliebsames Zusammentreffen mit einem Baum.

Um uns von diesem zu erholen, begaben wir uns am folgenden Tag in eine sagen wir eher baumfreiere Umgebung, nach Malmö. Dort haben wir ganz tourimäßig die Stadt besichtigt, fleißig Postkarten und Schwedenaufnäher gekauft und eine Kirche besichtigt.

Den restlichen sowie den folgenden Tag ging es weiter Richtung Norden. Unser Ziel war der Rusken-See. Dort wollten wir wandern gehen. Wieder einmal klingelte früh morgens der Wecker. Nachdem wir das Auto auf einem Campingsplatz zwischengeparkt hatten und unsere Wanderrucksäcke mit reichlich Essen und Zeltmaterial befüllt waren, liefen wir los. Auf unserem Weg trafen wir auf eine Armee winziger Frösche, eine gehetzte Schlange und fanden uns, nachdem wir uns natürlich erst verlaufen hatten, an einer wunderschönen Badestelle wieder. Nach einem ausgiebigen Bad im See und der Erkundung einer geheimen Insel verschlangen wir unser Mittagessen und bauten unsere Zelte auf. Die Motivation des Großteils der Gruppe war nämlich in den Minusbereich gesunken und Weiterwandern leider unerwünscht. Im Endeffekt hatte dieser drastische Motivationsverlust jedoch auch sein Gutes, denn kurz darauf fing es an zu gewittern. Das Wetter hatte sich in „Untergangsmodus“ gestellt. Am nächsten Morgen hat sich der Himmel zum Glück aufgeklärt, das heißt Frühschwimmen! Das Wasser war zwar extrem moderig, aber insgesamt ist das morgendliche Baden in schwedischen Gewässern sehr zu empfehlen. Bei bestem Wetter wanderten wir zurück zum Campingplatz und beschlossen prompt, hier noch eine Nacht zu verweilen. Das ausschlaggebenste Argument: die Dusche.

Der Tag hielt ein weiteres Highlight bereit: die schwedischen Supermärkte bzw. deren Süßigkeitenabteilung. Und so saßen wir abends über unserem favorisierten Kartenspiel zusammen und tauchten ab in die kulinarischen Welten der schwedischen „Lördagsgodis“ – schwedische Gummibärchen, die traditionell am Samstag gegessen werden.

An Tag sechs unserer Reise gab es nicht nur selbstgebackene Brötchen, sondern auch einiges zu bestaunen: Wir haben eine Schiefermine besichtigt, waren baden und haben die Nacht in einem Luxusshelter im Nationalpark Åsnen verbracht.

Ausgeruht hieß es am nächsten Morgen um 6 Uhr: „Raus aus den Schlafsäcken und ab in die Kanus“. Nach drei Stunden voller Sachen umräumen und Kanus schleppen waren wir endlich auf dem Wasser. Schneller unterwegs als gedacht erreichten wir gegen Mittag unseren alten Schlafplatz, verschlangen unser Mittagessen und trafen alte Bekannte wieder. Wieder auf dem Wasser fing es am Nachmittag an zu regnen. Gemeinsam beschlossen wir, manche mit mehr, andere mit weniger Regenschutz, uns nicht aufhalten zu lassen. Als die Kanus sich jedoch langsam füllten, mussten wir unseren Ehrgeiz relativ schnell „ad acta“ legen. Glücklicherweise fanden wir einen leeren Shelter und bald saßen wir alle gemütlich und vor allem trocken in unseren Schlafsäcken.

Der nächste Morgen startete mit einer erschreckenden Entdeckung: eine Maus hatte sich an unserem Brot bedient und war anscheinend sehr hungrig gewesen. Knäckebrot war wohl nicht so nach ihrem Geschmack. Nach unserem dafür umso mehr!

Beim Kanufahren hatten wir dieses Mal etwas mit dem Wellengang zukämpfen, nach einem Wechsel der Seeseite war dieses Problem jedoch behoben.

Unseren letzten Tag in Schweden verbrachten wir entlang der Küste. Erst besichtigten wir einen wunderschönen Wasserfall, dann weiter zu „Ales Stenar“, auch als schwedisches Stonehenge bekannt und den späten Nachmittag sowie Abend verbrachten wir am Strand. Wir hatten einen Shelter ca. 20 m vom Strand entfernt eingenommen und den Tag mit einem Bad im eiskalten Meer, gemeinsamen Kochen, vielen Keksen und Chai ausklingen lassen.

Am zehnten Tag stand außer unserer Abreise eigentlich nichts mehr auf dem Programm. Wir beschlossen jedoch, nochmal extra früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zubeobachten. Die Position der Sonne hatten wir am vorherigen Abend irgendwie falsch eingeschätzt, aber es war trotzdem sehr schön. Danach haben wir uns aber nochmal aufs Ohr gehauen. Als Souvenir haben wir uns natürlich nochmal „Lördagsgodis“ mitgenommen und nach einer Stärkung auf einem Parkplatz hieß es für die nächsten neun Stunden: Fähre!

Um 00:30 Uhr waren wir wieder in Travemünde. Von da ging es weiter nach Pelzerhaken, wo wir uns in der Ferienwohnung eines Gruppenmitglieds im Wohnzimmer einquartiert haben. Am Morgen haben wir noch zusammen gefrühstückt und ab ging’s nach Hause.

Bericht: Mira Waßmann

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